Samstag, 3. Mai 2008
Gruesse aus China (12) - Meine rosarote Touribrille
Wenn ich schreibe, dass es mir hier sehr gut gefaellt, ist mir klar, dass ich China aus einem sehr engen und privilegierten Blickwinkel betrachte. Ich sehe keine Kohlengruben oder Gefaengnisse, sondern Parks und Wolkenkratzer und Touristenattraktionen. Die Chinesen, die ich kennenlerne, stammen aus der Mittelschicht. Und hier in Peking sehe ich viel, viel weniger Bettler als in Berlin - was wohl weniger fuer den chinesischen Wohlfahrtsstaat als fuer die Effizienz des Grossreinemachens vor den olympischen Spielen spricht.
Um etwas ueber die Probleme dieses Landes zu lernen bin ich wohl oder uebel auf auf Berichte anderer Leute angewiesen, solange ich nicht chinesisch spreche und lange, lange Zeit hier lebe. Und die Berichte anderer Leute kann ich mir auch zuhause durchlesen und anhoeren ... solange ich hier bin, will ich einfach nur ganz viel sehen und riechen und essen und es mir gut gehen lassen. Aber wenn ich zuhause bin, verbesser ich die Welt, versprochen. (Gar nicht so einfach, zu tippen, wahrend man Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand hinter dem Ruecken kreuzt.)

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