Samstag, 3. Mai 2008
Gruesse aus China (13) - Jetzt ne Tuete Berliner Luft schnueffeln ...
Es heisst, einen Tag die Pekinger Luft zu atmen, sei wie 70 Zigaretten zu rauchen. Ich habe es mehr als einmal geschafft, 70 Zigaretten an einem Tag wegzupaffen und kann das daher beurteilen. Der Vergleich ist voelig uebertrieben. Ein Tag Peking sind gut 40 Zigaretten, mehr nicht. Allerdings selbstgedrehte. Ohne Filter. Aus schoen trockenem Schwarzer Krauser ...
Insgesamt ist sie nicht zum Atmen geeignet und auch nicht wirklich durchsichtig. Das liegt wahrscheinlich eher am Staub von Millionen und Abermillionen riesigen Baustellen in der Stadt, als am Rauch der Abermillionen Raucher Pekings.

Abendstimmung in Peking am 2. Mai:







Heute morgen hat es geregnet.



Die Blumen am 2.Ring wird's gefreut haben.



Nicht dass sie Regen noetig haetten. Die Blumenkaesten an den Stadtautobahnen werden tadellos gepflegt. Genau wie die Blumenrabatten auf dem Mittelstreifen der Fernverkehrsstrassen. Ei neuewr Hitler in Deutschland wuerde (da kaum noch Autobahnen gebaut werden muessen) wohl als Arbeitsbeschaffungsmassnahme auch das ganze Strassennetz Deutschlands mit Blumentoepfen austatten - huetet euch vor Politikern mit blumigen Versprechungen!



Sonnenuntergang vor neoromatischer Kulisse.

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Gruesse aus China (12) - Meine rosarote Touribrille
Wenn ich schreibe, dass es mir hier sehr gut gefaellt, ist mir klar, dass ich China aus einem sehr engen und privilegierten Blickwinkel betrachte. Ich sehe keine Kohlengruben oder Gefaengnisse, sondern Parks und Wolkenkratzer und Touristenattraktionen. Die Chinesen, die ich kennenlerne, stammen aus der Mittelschicht. Und hier in Peking sehe ich viel, viel weniger Bettler als in Berlin - was wohl weniger fuer den chinesischen Wohlfahrtsstaat als fuer die Effizienz des Grossreinemachens vor den olympischen Spielen spricht.
Um etwas ueber die Probleme dieses Landes zu lernen bin ich wohl oder uebel auf auf Berichte anderer Leute angewiesen, solange ich nicht chinesisch spreche und lange, lange Zeit hier lebe. Und die Berichte anderer Leute kann ich mir auch zuhause durchlesen und anhoeren ... solange ich hier bin, will ich einfach nur ganz viel sehen und riechen und essen und es mir gut gehen lassen. Aber wenn ich zuhause bin, verbesser ich die Welt, versprochen. (Gar nicht so einfach, zu tippen, wahrend man Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand hinter dem Ruecken kreuzt.)

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Gruesse aus China (11) - Wir und Bill
Ist es ein gutes oder ein schlechtes Zeichen, wenn man in einem Atemzug in einem Weblogartikel mit Tokio Hotel genannt wird? Hilft alles nichts, ich muss wohl chinesisch lernen.
(Gefunden von Dan)

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Freitag, 2. Mai 2008
Gruesse aus China (10) - Wenn Waffen Freude schaffen
In China ist heute Brueckentag. Zwischen dem 1. Mai und dem Wochenende haben sie alle einen freien Tag. Bis auf die Polizisten. Und die Verkaueferinnen. Und die Bauarbeiter, Taxifahrer, Strassenfeger und die Massagedamen, die einen morgens um 8 im Hotelzimmer anrufen und aus dem Schlaf reissen, um Entspannung zu offerieren. Eigentlich hat niemand frei, ausser ein paar lumpigen Millionen Chinesen aus der Mittelschicht. Und was liegt fuer die naeher, als mit der ganzen Familie das Militaermuseum zu besuchen?









Und hinterher geniesst man im nahegelegenen Yuyuantan-Park eine Fahrt im Elektrokanonentretboot.



Soviel Waffenbegeisterung steckt an. Jochen erfuellt sich einen Kindheitstraum und kauft einen tollen Katschi. Vor 30 Jahren waere er mit sowas auf dem Schulhof der King gewesen ...



PS: Habe gerade gemerkt, dass man hier nur kommentieren kann, wenn man sich einen Blogger- oder Google-Account zulegt. Tut mir leid.

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Gruesse aus China (9) - Heraus zum 2.Mai!
Von hier aus bleibt mir nur, eine machtvolle Demonstration zum internationalen Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen zu wuenschen, denn soooo international ist er wohl doch noch nicht. Hier ist der 2.Mai jedenfalls ein Morgen wie jeder andere.



(Blick aus meinem Hotelzimmer, 9:30 Uhr)

Ich werde heute wahrscheinlich den Departement Store "Intime Lotte" besuchen. Vielleicht ist es ja zufaellig ein Laden fuer Computerzbehoer, ich braeuchte naemlich eine Firewire-Karte.



Habe ich eigentlich schonmal geschrieben, dass es mir in China sehr gut gefaellt?

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Donnerstag, 1. Mai 2008
Gruesse aus China (8) - 1. Mai in Peking


Pause im Park.



Ehrlich gesagt hatte ich mich darauf gefreut, mal wieder einer zuenftigen Maiparade zuschauen zu koennen, doch leider wurde diese schon vor Jahren abgeschafft und durch GoGo-Girls vor Einkaufszentren ersetzt. Der verdeckte erste Buchstabe war uebrigens ein L; "Luck Shopping" hiess das ganze Event und ich weiss weder, was das bedeuten sollte, noch, was uns die das L verdeckende Taenzerin damit sage wollte, dass sie ihren Koerper ein F formen liess. Versteckte Systemkritik?
Auf alle Faelle wird wohl so mancher alte Veteran, der Zeuge dieser Szene wurde, grantig vor sich hingemurmelt haben: "Also ssu meiner Sseit haetts dis nich jejehm."




Mit huebschen oder lustigen Schildern koennte man ein eigenes taegliches Blog fuellen.

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Gruesse aus China (7) - 我的名 水翼船弥漫鳝
Die Verstaendigung ist ziemlich einfach. Nur mit Englisch braucht man es erst gar nicht zu probieren. Weder Taxifahrer noch Verkauefer koennen es sprechen oder verstehen. Zwar wird man in Geschaeften oder Hotels oft mit einem freundlichen "Can I help you" begruesst, aber wenn man auf dieses Angebot eingeht, starrt man schnell in zwei entsetzte Augen und begreift, dass soeben der gesamte Wortschatz an einem ausprobiert wurde.
Man braucht also wenigstens ein paar chinesische Floskeln. Die sind aber viel einfacher zu lernen und zu gebrauchen, als man gemeinhin annimmt - man darf nur keine Angst davor haben. Viele glauben, wenn sie versuchten, "Guten Tag" auf chinesisch zu sagen, und sich nur ganz leicht in der Aussprache vertuen wuerden, kaeme "Ich moechte deine Kuh auf ihr Euter kuessen" heraus oder so. Aber entweder diese Angst ist unbegruendet oder die Chinesen haben sich inzwischen an Auslaender gewoehnt, die sie freundlich laechelnd mit "Ich moechte deine Kuh auf ihr Euter kuessen" begruessen und wissen, wie sie das zu verstehen haben. Im Uebrigen ist die Aussprache auch gar nicht schwer. In der Regel spricht man alles so, wie man es schreibt. Also 再见 wird zum Beispiel auch "再见" ausgesprochen.

再见 und viele Gruesse aus 北京

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Mittwoch, 30. April 2008
Gruesse aus China (4) - Beijing
Viele Gruesse aus Peking. Uns geht es gut. Dan und Jochen besichtigen gerade den toten Mao in seinem Maosoleum (wenn mir dieser Scherz gestattet ist) und ich probiere derweil mal das Exilblog aus ...

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